Defilbrillator Workshop
Am 17. Mai 2011 fand im Bürgerhaus in Alveslohe ein kleiner Workshop im Umgang mit dem Leben rettenden Defibrillator statt.
Andre Jongebloed, Lehrrettungsassistent der Rettungswache Barmstedt, erklärte den ca. 30 Teilnehmern aus Alvesloher Vereinen und Organisationen, wie einfach der Umgang mit dem lebensrettenden Defibrillator ist. Jährlich sterben 125.000 Menschen am plötzlichen Herztod. 85 % der Betroffenen hatten zuvor ein Herzkammerflimmern. Es hat sich also angekündigt.Er gab den sehr interessierten Besuchern einen Einblick in die Erste Hilfemaßnahmen: Wenn ein Verunglückter oder Bewusstloser nicht mehr atmet und wie man in solch einer Situation handeln sollte.
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Ansprechen
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etwas kräftiger schütteln und laut ansprechen
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mit der eigenen Wange erfühlen, ob die Person atmet.
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Laut um Hilfe rufen und den Notarzt anrufen, ggf. konkrete Anweisungen an Anwesende geben wie z. B. einen Krankenwagen zu rufen, Decken zu besorgen etc.
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Sofort mit Wiederbelebungsmaßnahmen beginnen
Herzmassage 30 mal (ca. 2 Fingerbreit über dem Brustbeinansatz, bei einer Wiederholungsfrequenz von ca. 70-80mal pro Minute)
Danach entweder Mund zu Mund oder Mund zu Nase Beatmung
2-3 kräftige Atemzüge (bei erneutem Luftholen den eigenen Kopf zur Seite nehmen, damit sie nicht die wieder ausströmende Luft einatmen.) Dann wieder 30mal Herzmassage wie oben beschrieben.
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In der Zwischenzeit den Defibrillator laut Anweisung verwenden.
Wenn das Gerät mitteilt, dass niemand den Patienten berühren soll, ist dem strikt Folge zu leisten, weil sonst die Analyse des Gerätes nicht funktioniert und man sich selbst gefährdet, eine Stromstoß zu bekommen. -
Wie lange muss man das machen? Entweder bis der Patient wieder von selbst atmet oder bis der Notarzt eingetroffen ist.
Die modernen Defibrillatoren sind selbsterklärend. Die Systeme sind so aufgebaut dass jeder damit umgehen kann.
Sehr anschaulich hat Herr Jongenbloed erläutert, wie kurz die Zeit, in der eine Chance auf Rettung bei Herzstillstand besteht, ist. Nach einer Minute liegt die Rettungschance noch bei 90% nach 3 Minuten noch bei 70% und nach 5 Minuten bei nur noch 50%. Ein Krankenwagen, der gerufen wird, benötigt schon eine gewisse Zeit, bis er am Unfall Ort angekommen ist.
Deshalb sollte möglichst in allen öffentlichen Gebäuden ein Defibrillator vorhanden sein.
In Alveslohe gibt es z. Zt. bei der Feuerwehr und im Freibad ein solches Gerät.
Auch im Bürgerhaus bzw. in der Bürgerhalle wird in Kürze ein Defibrillator zur Verfügung stehen.
Wer nicht hilft macht sich laut Gesetz strafbar.
§323c StGB Unterlassene Hilfeleistung
„Wer bei Unglücksfällen oder gemeiner Gefahr oder Not nicht Hilfe leistet, obwohl dies erforderlich und ihm den Umständen nach zuzumuten, insbesondere ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten möglich ist, wird mit Freiheitsstrafen bis zu einem Jahr oder Geldstrafen bestraft!“
Diese knapp 90 Minuten waren sehr lehrreich und haben mit Sicherheit allen Anwesenden die Hemmungen genommen, in einer derartigen Notsituation mit dem Defibrillator Leben zu retten!
Bert Krutzinna